Rasen-Mähroboter: Clever Helfer oder nur was für Gartenmuffel?

Immer häufiger beobachtet man auch in deutschen Gärten ein besonderes Phänomen: Kleine Fahrzeuge, die scheinbar von Geisterhand betrieben der Rasenfläche vor und hinter dem Haus eine neue Frisur verpassen. Da diese Gartenhelfer immer erschwinglicher werden, steigt bei so manchem Gartenbesitzer das Bedürfnis, sich so einen kleinen Kameraden zuzulegen und ihm die lästige Arbeit des Rasenmähens gänzlich zu überlassen. Hier erfahrt ihr, ob sich so eine Investition auch wirklich lohnt.

Gartenarbeit – der Mensch im Einklang mit der Natur

Im Allgemeinen ist bekannt, dass Gartenarbeit entspannt und den Menschen „erdet“. Gerade in der heutigen, schnelllebigen Zeit ist ein Hort der Entspannung auch eine gesundheitlich relevante Angelegenheit geworden. So zeigen Studien, dass Gartenbesitzer mitunter weniger an „Zivilisationskrankheiten“ leiden als Balkon-Junkies. Sicherlich ist es schön und auch entspannend, seine persönlichen floralen Präferenzen auszuleben und „Leben zu erschaffen“, wären da nicht einige zeitraubende Kleinigkeiten, die den geneigten Hobbygärtner von seinen kreativen Tätigkeiten abhalten.

Irgendwas ist ja immer: Rasenmähen als körperliche Schwerstarbeit

Das regelmäßige Mähen des Rasens ist so eine Tätigkeit, die auch der passionierteste Hobbygärtner nicht wirklich gerne macht. Wer steht schon gerne bei 30 °C in der prallen Sonne und schiebt den lauten und schweren Rasenschneider vor sich her? Dann muss man noch gefühlt alle 3 Bahnen den Auffangkorb leeren und nach Beendigung der Mäharbeiten das Gefährt auch noch im Schuppen verstauen. Gut, wenn man das jetzt alle 2 Wochen mal machen müsste, wäre es ja kein Problem, doch wer eine Rasenfläche sein Eigen nennt weiß, dass spätestens nach 3–4 Tagen eine neue (Tor-)Tour durch den Garten fällig ist. In einem heißen Sommer ist das durchaus frustrierend!

Rasenmäher ist nicht gleich Rasenmäher!

Die moderne Technik stellt uns zum Glück mehrer Varianten zum mechanischen Trimmen von Rasenflächen zur Verfügung. Neben dem klassischen elektrischen Rasenmäher gibt es noch den beliebten Benzinrasenmäher oder seit einiger Zeit auch den etwas komfortableren Rasenmäher mit Akku. Klar, so ein benzinbetriebener Rasenmäher stellt den Luxus der freien Bewegung in Aussicht, dieser lohnt sich aber weniger für kleinere Rasenflächen und ist darüber hinaus noch recht schwer und naturgemäß sehr laut.

Für den klassischen Rasenmäher besteht weiterhin „Leinenpflicht“, dieser ist aber preislich deutlich attraktiver als seine Brüder Benzin und Akku, eignet sich aber gut für normal große Rasenflächen. Akkubetriebene Rasenmäher haben mittlerweile durch die Nutzung von Lithium-Ionen-Akkus den Vorteil, dass sie eine konstante Leistungsabgabe bieten, die aber leider nicht von sehr langer Dauer ist. Da reicht so ein Akku oftmals nicht mal für die gesamte Rasenfläche – ein teurer Zweit-Akku ist da schon sinnvoll.

Das Leiden hat ein Ende: Vorhang auf für den Mähroboter!

Seit einigen Jahren haben sich nun die Mähroboter dank sinkender Preise auch im heimischen Garten etabliert. Wirklich gute Roboter bekommt schon für rund 400 Euro. Das mag zunächst recht happig klingen für so ein kleines Teil, man sollte sich jedoch die Vorteile genau betrachten. So ist das Gerät sehr geräuscharm und kann somit auch nachts oder an Sonn- und Feiertagen seinen Dienst verrichten. Man kann außerdem ein eigenes Zeitmanagement programmieren, sodass der kleine Gartenhelfer nur zu bestimmten Zeiten arbeitet. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die so täglich mögliche Rasentrimmung kein Rasenschnitt wie bei einem herkömmlichen Rasenmäher entstehen kann. Das Schnittgut wird hier so kleingeraspelt, dass es wie eine Art Pulver auf den Boden fällt und gleichzeitig als Dünger für den Rasen dient.

Die Lösung des Problems? Vielleicht…

Nun könnte man denken, dass so ein Mähroboter die optimale Lösung für eine gepflegte Rasenfläche darstellt. Natürlich hat man die schweißtreibende und lästige Arbeit nicht mehr, dennoch gibt es einiges zu beachten. So ist zum einen die Installation eines Mähroboters nicht ganz so simpel. Man muss beispielsweise einen bestimmten Draht einmal rund um die zu mähende Rasenfläche legen, an der sich der Roboter orientieren kann. Dieser Draht kann entweder mit Erdankern am Boden befestigt werden oder auch ins Erdreich verbracht werden. Liegt der Draht an der Oberfläche, sind Arbeiten wie das wichtige Vertikutieren nicht möglich. Der Draht würde sofort beschädigt werden. Das Einbringen des Drahtes in den Boden ist da natürlich wesentlich eleganter, ist aber ohne fremde Hilfe eine sehr anstrengende Angelegenheit.

Das Rasenkanten-Fiasko: Nachhelfen muss man trotzdem

Bauartbedingt ist es einem Mähroboter nicht möglich in wirklich alle Ecken des Gartens vorzudringen. Beim kleinsten Hindernis wird sofort umgedreht und in eine andere Richtung weitergefahren. So entstehen nach einiger Zeit sichtbare Strauchbildungen, die dann von Hand, am besten mit einem Kantentrimmer, entfernt werden müssen. Allerdings steht diese kurzweilige Arbeit wesentlich seltener ins Haus als ein normales Rasenmähen. Da darf man schon mal drüber hinwegsehen…

Ist man nun wirklich faul, weil man einen Mähroboter kaufen will?

Die Antwort ist ganz klar „NEIN!“. Nachdem in einen ordentlichen Mähroboter investiert und die Neuanschaffung fachgerecht im Garten installiert wurde, steht automatisch mehr Zeit und Freude für andere Arbeiten im Garten zur Verfügung. Nie wieder Kabelwickeln oder volle Auffangkörbe leeren in der heißen Nachmittagssonne, sondern mehr Zeit für die wirklich angenehmen Dinge des (Garten-)Lebens. Eine klassische Win-Win-Situation!