Auf die Ohren: Warum man ein Hörgerät tragen sollte

Es hat gute Gründe warum man ein Hörgerät tragen sollte. Viele Senioren, die sozialversichert sind, bekommen die Kosten für ein Hörgerät von der Krankenkasse bezahlt. Ein Hörschaden darf nicht unterschätzt werden. Der Hörverlust bahnt sich meistens schleichend über Jahre hinweg an. Er tritt nicht über Nacht ein wie es viele Menschen glauben. Ein Hörschaden ist auch nicht mit einem Hörsturz vergleichbar, wo ein Facharzt den Schaden medikamentös behandelt. Einige Senioren merken gar nicht mehr wie sehr sie sich anstrengen müssen um einem Gespräch in der Gesellschaft folgen zu können. Sehr schwierig wird es wenn mehrere Menschen miteinander reden und Musik im Hintergrund läuft.

Warum man ein Hörgerät tragen sollte

Je länger man darauf wartet ein Hörgerät zu tragen, umso mehr verlernt man das Gesprochene zu verstehen. Man hat in diesem Fall das Gefühl alles gut zu hören. Allerdings wird man dem Gespräch nicht mehr so gut folgen können und nur die Hälfte oder gar nichts verstehen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Gehirn ständig neue Impulse von außen braucht. Nur so kann es trainiert bleiben. Schließlich hört das Ohr ja nicht, sondern es gibt lediglich elektrische Impulse an das Gehirn weiter. Das Gehirn muss diese Impulse wiederum interpretieren können. Wenn das Gehirn keine Übung mehr hat, weil das Ohr zu wenig weiterleitet, kann das Gehirn nicht mehr ausreichend trainiert werden.

Die Folge ist, dass selbst das beste und teuerste Hörgerät der Welt dem Träger nicht mehr hilft die eigene Sprache zu verstehen. Das Hörgerät als Technik zwingt den Nutzer eher dazu wieder Impulse an das Gehirn zu leiten. Allerdings ist es in diesem Fall überfordert.

Nicht zu lange auf Hörgerät warten

Gehört man zu den Menschen, die Probleme mit den Ohren haben, sollte man nicht zu lange auf ein Hörgerät warten. Der Unterschied zwischen dem was man ohne Hörgerät versteht und dem was man mit einem optimal eingestellten Hörgerät hören sollte, wird immer größer. Natürlich verlangt ein Hörgerät vom Nutzer, dass man viel Geduld hat und sich langsam an die Lautstärke gewöhnt. Nur so kann man am besten vom Gerät profitieren.

Schlimm wird es nur dann, wenn man

  • jemanden grüßt, aber derjenige dich nicht zurück grüß
  • man einen Witz machst, doch der andere einen nur fragend anschaut
  • man etwas sagst, aber der andere nicht reagiert
  • man in einer geselligen Runde sitzt und alle lachen, nur einer nicht, er schaut nur verunsichert herum
  • man etwas fragt, und der andere nur eine völlig unpassende Antwort

Man wird sich bestimmt fragen was mit dem anderen los ist oder warum er so unfreundlich ist. Sicherlich wird man gar nicht auf die Idee kommen, dass die andere Person einen gar nicht verstanden hat oder sich geschämt hat dies zu sagen. Problematisch wird es, wenn diese Zustände länger anhalten. Die Konsequenz ist, dass man sich durch Hörprobleme zunehmend aus der Gesellschaft zurückzieht.

Rückzug aus der Gesellschaft

Was tut man, wenn man sich in einer Situation nicht mehr wohl fühlt und dieser Zustand immer häufiger vorkommt? Irgendwann wird man den Zeitpunkt erreicht haben diese Situation dauerhaft zu vermeiden. Es wird zunehmend unangenehm. Dies heißt, dass man mit seinen Freunden nicht mehr ausgeht, weil man ja sowieso nicht versteht was die anderen sagen. Weiterhin wird es auch sehr anstrengende Gesprächen zu folgen. Dies ist besonders dann der Fall, wenn mehrere Personen sich an einem Gespräch beteiligen. Möglicherweise hat man auch das Gefühl, dass die anderen einen auslachen oder einen komisch anschauen.

Diese unangenehmen Situationen können Senioren sich ersparen, wenn sie rechtzeitig damit beginnen Hörgeräte zu tragen. Dies sollte besonders dann der Fall sein, wenn diese Menschen ein Hörgerät vom HNO-Facharzt vorgeschrieben bekommen.